Der Herbst ist die Jahreszeit der Vorbereitungen, wenn du Tieren im Winter helfen möchtest. Jetzt sammeln sie Vorräte für ihre Winterruhe. Andere suchen sichere Verstecke für den Winterschlaf oder die Winterstarre. Du kannst ihnen mit Futterstellen und geeigneten Rückzugsmöglichkeiten helfen. Ein naturnaher Garten ist für Tiere im Winter ein perfekter Ort.
Falls du Teil 1 von „Wie du Tieren im Winter helfen kannst“ noch nicht gesehen hast, klick hier.
Bei dir möchte ein Igel überwintern?
Die kleinen Stacheltiere sind äußerst gerne gesehene Gäste im heimischen Garten. Sie verputzen zahlreiche Schnecken, Spinnen und andere Insekten. Die niedliche Erscheinung und lustige Geräuschkulisse gibt es gratis dazu. Hast du schon einmal einen Igel in Aktion gehört? Schmatzen, kratzen, rascheln, trampeln – für so kleine Tiere sind sie erstaunlich laut unterwegs. Die kleinen Stacheltiere können es sich eben leisten, da Igel keine Feinde fürchten müssen.
Biete ihnen geeignete Quartiere und sie richten sich bei dir häuslich ein. Wenn es November wird, halten Igel bis April Winterschlaf. In dieser Zeit senken die Tiere ihre Körpertemperatur stark ab. Ihr Herzschlag verlangsamt sich auf wenige Schläge pro Minute. Dabei atmen sie nur noch ein- oder zweimal pro Minute.
Winterschläfer wachen in großen Abständen kurz auf. Dann setzen sie Kot und Urin ab und legen sich wieder hin. Das geschieht im Halbschlaf, sie nehmen dabei keine Nahrung auf oder kommen heraus.
Achtung: Störe Winterschläfer niemals, das kann tödlich für sie enden. Es kostet viel Energie, komplett wach zu werden, da sie Körpertemperatur und Stoffwechsel hochfahren müssen. Ohne die hierzu benötigte Nahrung zu finden, verhungern die Tiere!
Was du für Igel im Winter tun kannst:
- Schichte im Herbst Laub- und Reisighaufen an geschützten Orten auf. Am besten dort, wo etwas Sonne hinkommt und keine Störungen auftreten können.
- Du kannst auch ein Igelhaus kaufen oder bauen, um deinen Igel zu überwintern.
- Achte im Spätherbst auf Igel, die zu klein und mager sind. Sie müssen mindestens 500 g haben, um den Winter zu überleben. Auch Tiere mit sehr starkem Zeckenbefall oder Husten sind in Gefahr. Rufe in diesen Fällen eine Igelhilfe an. Sie kümmern sich darum, deinen Igel fit für den Winterschlaf zu bekommen.
Auch Siebenschläfer und Fledermäuse halten Winterschlaf in geeigneten Gärten.
Was machen Eichhörnchen im Winter?
Die possierlichen Eichhörnchen überwintern, indem sie Winterruhe halten. Das bedeutet, dass auch sie die kalte Jahreszeit größtenteils in ihrem Kobel verschlafen. Allerdings wachen sie regelmäßig auf und gehen auf Nahrungssuche. Dazu legen sie im Herbst zahlreiche Vorratsverstecke an. Es ist die schönste Zeit, um Eichhörnchen zu beobachten. Sie flitzen geschäftig hin und her, sammeln allerlei energiereiche Nüsse und verbuddeln sie überall.
Leider finden sie im Winter nicht alle ihre Schätze wieder. Schnee und Eis hindern sie zudem daran, sie auszugraben.
Was du für Eichhörnchen im Winter tun kannst:
- Leg am besten bereits im Herbst eine Eichhörnchen-Futterstelle an. Diese hilft ihnen, ihre Verstecke üppig mit Vorräten zu füllen.
- Das Futterhaus hängst du an einem Baum in einiger Höhe auf. So erreichen sie deine Futterstelle gut und vor allem sicher.
- Auch auf deinem Balkon kannst du Eichhörnchen füttern, wenn du möchtest. Die Tiere sind nicht sehr scheu und nehmen das in der Regel gerne an.
- Füll das Futterhaus mit Nüssen, Samen und Beeren sowie Gemüse. Vor allem Walnüsse, Haselnüsse, Maiskörner, Sonnenblumenkerne, Rosinen und Karotten werden dankbar angenommen. Zu einem Stück Apfel oder einer Kastanie sagen die kleinen Gesellen ebenfalls nicht Nein.
- Denk auch für sie an frisches, frostfreies Wasser.
So kann dein Garten Tieren im Winter helfen
Um Tieren im Winter zu helfen, ist weniger mehr. Ein naturnaher Garten hilft den meisten Tierarten, den Winter zu überleben. Räum ihn deshalb nicht auf, sondern lass der Natur ihren Lauf. Sie hat es so eingerichtet, dass ihre Geschöpfe sich von ihr ernähren können und geeigneten Schutz finden.
Pflanze heimische Pflanzen an und achte dabei auf eine gute Verteilung von Frühblühern, Sommerblühern und Spätblühern.
Wildrosen und Eberesche tragen bis in den Winter hinein Früchte und ernähren einige Pflanzenfresser und Vögel.
Sorg für ausreichend Verstecke in Form von liegengelassenem Laub, Totholz und Steinen. Schneide Stauden und verblühte Sonnenblumen nicht zurück vor dem Winter. Sie bieten vielen Tieren Verstecke und Nahrung.
Nistkästen und kleine Gartenhütten bedeuten für viele Tiere Schutz. Fledermäuse, Marienkäfer und Schmetterlinge, aber auch andere Insekten und Siebenschläfer nutzen geschützte Hohlräume und Ritzen als Winterquartier.
Auch kleine Erdhöhlen unter Schuppen werden gerne angenommen. Igel, Siebenschläfer, Kröten und Eidechsen ziehen hier ein.
Räum also nicht zu viel auf in deinem Garten. Stattdessen kannst du bei einer warmen Tasse Tee all die Tiere beobachten, die es sich bei dir für den Winter gemütlich machen. Die kalte Jahreszeit bietet viele wunderbare Einblicke in die Natur. Genieß sie.
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