Es wird herbstlich, zusammen mit den Temperaturen fällt das erste Laub. Die kalte Jahreszeit kündigt sich an und damit wächst bei vielen die Sorge um unsere kleinen Gartentiere. Werden sie zurechtkommen, wenn der Winter hart wird? Ist es sinnvoll, Wildtiere im Winter zu unterstützen? Wer lebt überhaupt in deinem Garten und wie kannst du helfen?
Heimische Vögel im Winter
Wenn die Tage kürzer und kälter werden, sammeln sich eindrucksvolle Vogelschwärme am Himmel. Zugvögel wie Kraniche, Rauchschwalben und Hausrotschwänzchen starten ihre lange Reise nach Afrika oder Südeuropa.
Aber nicht alle Vögel verlassen unsere Gärten. Sogenannte Standvögel bleiben selbst im Winter ihrem Standort treu. Dazu zählen Blaumeise, Kohlmeise, Zaunkönig, Sperling, Rotkehlchen, Elster und so manche Amsel. Sie alle trotzen als aufgeplusterte Federkugeln der Kälte, benötigen allerdings viel Energie, um sich warmzuhalten.
Selbst wenn du einen wunderbar naturnahen Garten hast, finden Vögel im Winter meist nicht ausreichend Nahrung. Das gilt vor allem für die zweite Winterhälfte. Dann sind Beeren und Samen längst verspeist und das Wetter ist frostiger und schneereicher. Ein Vogelhaus aufzustellen, ist daher sinnvoll.
Füll es mit Sonnenblumenkernen, die für beinahe alle Vogelarten eine hervorragende Nahrungsquelle darstellen und gerne angenommen werden. Biete dazu weitere Sämereien, Rosinen, Mehlwürmer und Fettfutter an. So wird das Menü ausgewogener und für fast alle Vögel ist etwas dabei.
Stell deiner gefiederten Truppe täglich frostfreies Wasser an einen geeigneten Ort. Bei Dauerfrost finden die Tiere kaum noch Trinkwasser.
Tipp:Keine Netze
Achte darauf, Fettfutter nicht in Netzen aufzuhängen. Kleine Vögel können sich darin verheddern und sterben.
Stell das Vogelhaus katzensicher auf und reinige es täglich, bevor du es wieder auffüllst. Hier eignen sich ein Handfeger oder eine Bürste, um es gründlich auszukehren.
Was du für Vögel im Winter tun kannst:
- Lass Nistkästen das ganze Jahr hängen. Sie bieten bei unwirtlichem Wetter überall einen Rückzugsort, wo es keine natürlichen Höhlen und Nischen gibt.
- Eine dichte Hecke ist ein perfektes Versteck und bietet Schutz vor eisigem Wind.
- Beerensträucher, Haselsträucher und Kirschbäume bieten bis weit in den Herbst hinein noch Nahrung.
- Nicht abgeschnittene Sonnenblumen und allerlei samentragende Stauden liefern ein reiches Buffet bis in die ersten Winterwochen.
- In den Wintermonaten ab Januar sind unsere Vögel auf katzensichere Vogelhäuschen mit Winterfutter angewiesen.
- Du kannst außerdem Wildrosen pflanzen. Sie tragen im Winter Früchte und bieten so eine natürliche Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere. Zudem sind sie das ganze Jahr über wunderschön anzusehen.
- Stell täglich frostfreies Wasser an einem sicheren Ort auf.
Wusstest du, dass Amseln früher Zugvögel waren? Heute sind sie sogenannte „Teilzieher“. Das bedeutet, dass manche Amseln noch über den Winter wegfliegen, andere bleiben hier. Vielleicht kennst du das alte Frühlingslied „Alle Vögel sind schon da“? In diesem kommt die Amsel noch als Zugvogel vor.
Wie überwintern Insekten, Eidechsen, Frösche und Kröten?
Insekten und Amphibien sind wechselwarm, das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur nicht aktiv steuern können. Im Winter kühlen ihre Körper daher immer weiter aus, bis sie sich nicht mehr bewegen können. So fallen sie bei großer Kälte schließlich in Winterstarre. Regungslos verharren sie bis zum nächsten Frühjahr. Mit steigenden Temperaturen erwachen sie wieder und wärmen sich in der Frühlingssonne auf.
Ein Tier in Winterstarre zu wecken, ist nicht möglich. Sie sind komplett hilflos, bis es wärmer wird. Deshalb suchen viele Arten für den Winter geschützte Orte auf. Sie graben sich ein oder verbergen sich in Spalten und Ritzen von Mauern oder Baumrinde. Gartenschuppen, Keller oder der Dachboden bieten den wehrlosen Tieren ebenfalls Schutz vor Feinden.
Was kannst du für Insekten im Winter tun?
- Pflanze Spätblüher wie Sonnenhut, Kapuzinerkresse, Fetthenne und Erika. So können sich Bienen und Hummeln noch einmal stärken vor dem langen Winter.
- Stelle an geschützten, aber gut erreichbaren Orten Insektenhotels auf.
- Stehengelassene, trockene Pflanzenstängel bieten ebenfalls einigen Insekten einen Platz zum Überwintern.
- Denk daran, Frühblüher wie Krokusse zu pflanzen. Sie stellen die erste Nahrungsquelle dar, wenn Bienen und Hummeln im Frühjahr erwachen.
- Auch Laubhaufen, Baumhöhlen, Steinmauern und Komposthaufen sind optimale Winterquartiere für Insekten.
- Manche Schmetterlingsarten überwintern als erwachsene Tiere. Für sie kannst du einen Schuppen oder ungeheizten Kellerraum einen Spalt weit öffnen.
Verirrt sich ein Schmetterling, Marienkäfer oder anders Insekt in deine Wohnung, bring es an einen kühlen Ort. Wird es erst durch die Wärme aktiv, verhungert das Tier.
Was du für Amphibien im Winter tun kannst:
- Lass Laub- und Reisighaufen als Unterkünfte liegen.
- Steinhaufen, Totholzhaufen und Baumstümpfe sind ideale Winterverstecke für Kröten, Eidechsen und Blindschleichen.
- Komposthaufen bieten ein optimales, frostfreies Quartier zum Überwintern.
- Auch ein naturbelassener Teich hilft einigen Amphibien und Insekten sicher über die kalte Jahreszeit. Frösche überwintern auf dem Grund, andere Arten als Larven im Wasser. Der Teich muss je nach Region mindestens einen Meter tief sein, damit er nicht durchfriert. Dazu solltest du ihn gut belüften mittels Filter oder Bepflanzung.
Für Fische gilt dasselbe im Hinblick auf den Gartenteich. Auch sie fallen in Winterstarre, wenn die draußen überwintern.
Schlag das Eis nicht in gutem Glauben auf, da Fische und Amphibien durch den Stress sterben können.
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