Tatsächlich ist diese Frage nicht ganz so leicht zu beantworten. Manche Experten befürworten die ganzjährige Vogelfütterung, manche sind dagegen. Um sich eine eigene Meinung bilden zu können, zeigen wir, was dafür und was dagegen spricht.
Das spricht für die ganzjährige Fütterung
Optimalerweise sollten Vögel in der Natur alles finden, was sie zum Überleben brauchen. In unserer heutigen Welt ist das allerdings kaum noch der Fall. Die stetig wachsende Landwirtschaft und Urbanisierung nehmen den Vögeln ihre Lebensgrundlage. Daher kann eine ganzjährige Fütterung einige Vögel zumindest bei der Nahrungssuche unterstützen.
Altvögel können sich an den Futterstellen bedienen und dadurch mehr Insekten ihrem Nachwuchs zur Verfügung stellen. Die frisch geschlüpften Vögel sind in der Regel auf Insekten angewiesen. Die erschöpften Vogeleltern kommen dadurch leichter an ihre eigene Mahlzeit und müssen nur für ihre Jungen intensiv jagen.
Flügge gewordene Jungvögel haben durch das Futterangebot eine bessere Überlebenschance. Sie sind vielleicht noch etwas unsicher auf den Flügeln und haben weniger Erfahrung. Eine einfach zu erreichende Nahrungsquelle kommt für sie daher wie gerufen.
Das spricht dagegen
Nicht alle Vögel nehmen das Futterangebot an. Besonders seltene und bedrohte Vögel sieht man nicht oft am Futterhäuschen. Dadurch wird die Konkurrenz untereinander noch größer.
Im Sommer besuchen meist mehr Vögel die Futterstellen. Was zunächst positiv klingt, hat auch seine Schattenseiten. Durch die Wärme und die erhöhte Anzahl an Vögeln ist eine Übertragung von ansteckenden Krankheitserregern wahrscheinlicher.
Auch wenn das zusätzliche Futterangebot das Leben von Vogeleltern erleichtern kann, werden manche dadurch zu faul. Sie fangen an, die Körner, Nüsse und Samen an ihren Nachwuchs zu verfüttern. Die meisten Jungvögel brauchen aber vor allem eiweißreiche Nahrung in Form von Insekten. Große Samen und Körner können sogar zu einem Darmverschluss führen und dem Tier dadurch schaden.
Was gibt es bei der ganzjährigen Fütterung zu beachten?
Ob Vögel ganzjährig gefüttert werden sollten oder nicht, ist eine stark diskutierte Frage, bei der es zu noch keiner eindeutigen Antwort gekommen ist. Deshalb muss jeder seine eigene Entscheidung treffen. Falls du dich für die ganzjährige Fütterung entscheidest, gibt es einiges zu beachten, damit sie sowohl in den kalten als auch in den warmen Monaten reibungslos abläuft.
Das gilt zu jeder Jahreszeit:
Stelle deine Futterstelle zunächst geschützt vor Raubtieren auf, damit die Vögel ungestört und in Sicherheit essen können. Dann achte darauf, dass das Futter trocken bleibt. Nasses Futter ist anfälliger für Schimmel und Krankheitserreger. Eine simple Lösung für das Problem sind Futtersilos. Diese haben außerdem den Vorteil, dass die Vögel nicht auf ihrem Essen stehen und dadurch Krankheiten verbreiten. Allerdings bevorzugen einige Vogelarten den flachen Boden des Vogelhäuschens. Wenn du also lieber ein Häuschen haben willst, hänge es wettergeschützt auf und säubere es regelmäßig.
Bei Anzeichen von Schimmel muss das ganze Futter entfernt werden. Achte darauf, dass du regelmäßig neues Futter nachfüllst, damit die Vögel nicht umsonst kommen.
Im Idealfall lässt du deinen Garten so naturnah wie möglich, damit sich alle Bewohner wohl fühlen und Futter finden. Nicht jedes Unkraut muss gezogen werden, es stellt eine wertvolle Nahrungsquellen dar, genauso wie jede andere Pflanze. Totholz eignet sich super als Heimat für Insekten und auf keinen Fall solltest du Insektizide spritzen.
Das ist bei der Sommerfütterung zu beachten:
Im Sommer haben Vögel andere Bedürfnisse als im Winter. In der Zeit von April bis Juli ziehen die meisten Vögel ihren Nachwuchs groß. Die Jungvögel vertragen kein fettreiches Essen, sondern benötigen vor allem weiche Proteine. Daher bietet es sich an, in diesem Zeitraum auf Fettfutter zu verzichten und auf lebende Insekten umzusteigen. Das Körnerfutter sollte aus kleinen, saisonalen Samen bestehen. Um sicherzugehen, kannst du dir „Waldvogelfutter“ aus einem Fachhandel besorgen.
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