Tierbisse: Richtiges Verhalten im Ernstfall

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Porträt einer Katze mit Finger im Mund
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Die meisten Haustierbesitzer gehen davon aus, dass ihre Tiere nicht beißen würden. Doch leider lässt sich nicht jede Situation vorhersehen. Manchmal ist es auch gar nicht das eigene Tier was, zugebissen hat, sondern vielleicht eine Nachbarskatze oder sogar ein Wildtier. Wie geht man mit einem Tierbiss am besten um?



Wenn man mit Tieren interagiert, sollte man einen Biss nie ausschließen. Aufgrund der unterschiedlichen Kommunikation zwischen Mensch und Tier können Missverständnisse schnell entstehen. Besonders Kinder überschreiten dabei ungewollt die Grenzen der Vierbeiner. Tiere setzen oft einen Biss als letzten Ausweg ein, um mitzuteilen, dass sie sich unwohl fühlen.

Folgen eines Tierbisses

Tierbisse dürfen keinesfalls unterschätzt werden. In der Regel sollte jeder Biss von einem Arzt untersucht werden, da nicht nur offensichtliche Verletzungen wie Haut- und Gewebeverletzungen auftreten können, sondern auch ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Die Mundflora von Tieren enthält verschiedene Bakterien, die durch den Speichel beim Biss in die Wunde gelangen können. Dort können sie sich vermehren und zu einer Infektion führen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung.

Häufige Symptome einer Infektion nach einem Tierbiss:

  • Rötung: Die Haut um die Bissstelle kann sich röten.
  • Schwellung: Es kann zu einer Schwellung an der Bissstelle kommen.
  • Schmerzen: Die Bisswunde kann lokal und in umliegenden Bereichen schmerzhaft sein.
  • Wärme: Die betroffene Stelle kann sich warm anfühlen.
  • Eiterbildung: Es kann zu Bildung von Eiter an der Bissstelle kommen.
  • Fieber

Nicht alle Bisswunden führen zu einer Infektion, aber wenn Symptome auftreten, sollte diese ernst genommen werden.

Eine Blutvergiftung, auch als Sepsis bekannt, ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der durch eine extreme Reaktion des Körpers auf eine Infektion verursacht wird. Es handelt sich um einen medizinischen Notfall, der so schnell wie möglich professionell behandelt werden muss. Die Symptome können variieren, aber hier sind einige häufige Anzeichen einer Blutvergiftung:

  • Fieber oder Unterkühlung: Ein erhöhtes oder stark gesenktes Fieber kann auf eine Sepsis hinweisen.
  • Beschleunigte Herzfrequenz: Ein schneller Herzschlag ist ein häufiges Symptom.
  • Schnelle Atmung: Beschleunigte Atmung oder Atemnot können auftreten.
  • Verwirrtheit oder Desorientierung: Beeinträchtigungen des Bewusstseins, Verwirrtheit oder Desorientierung können ein Anzeichen für eine Sepsis sein.
  • Niedriger Blutdruck: Ein stark abgesenkter Blutdruck kann auf eine schwerwiegende Infektion hinweisen.
  • Hautausschlag: Ein roter Hautausschlag, der sich rasch ausbreitet, kann auftreten.
  • Schüttelfrost und Schweißausbrüche: Starke Schüttelfrostanfälle können von Schweißausbrüchen begleitet sein.

Richtiges Verhalten nach einem Tierbiss

Um das Infektionsrisiko zu minimieren, ist die richtige Erstversorgung entscheidend. Die Wunde sollte, sobald die Blutung es zulässt, mit sauberem Wasser gereinigt und anschließend mit einem geeigneten Wunddesinfektionsmittel desinfiziert werden. Ein steriler Verband schützt die Verletzung vor Verschmutzung. Wenn es sich nur um eine kleine Wunde handelt, reicht auch ein Pflaster.

Sicherheitshalber sollte man bei jedem Biss eine Arztpraxis aufsuchen. Bei tieferen Wunden oder besonders heiklen Bissstellen ist der Gang ins Krankenhaus empfehlenswert. Wenn möglich, solltest du den Impfausweis der betroffenen Person sowie den Impfpass des Tieres bereithalten, um mögliche Impfungen gegen Tetanus und Tollwut zu überprüfen. Ansonsten solltest du den Vorfall so klar wie möglich schildern, damit der Arzt sich dann so spezifisch wie möglich um die Verletzung kümmern kann.

Kinder und Tierbisse

Kinder sind häufig von Tierbissen betroffen, da sie den richtigen Umgang mit Tieren noch nicht gelernt haben. Eine angemessene Erziehung der Haustiere ist wichtig, aber auch Kinder müssen frühzeitig lernen, respektvoll mit ihren tierischen Begleitern umzugehen. Hier sind einige wichtige Punkte:

  • Babys und Kleinkinder sollten nie allein mit Tieren gelassen werden.
  • Tiere dürfen nicht gewaltsam behandelt werden. Zum Beispiel ist es tabu, Sachen nach ihnen zu werfen, ihnen am Schwanz zu ziehen oder sie zu hauen.
  • Kinder sollten frühzeitig lernen, Signale von Tieren zu erkennen, die anzeigen, dass sie sich unwohl fühlen, z.B. Knurren von Hunden oder Fauchen von Katzen.
  • Tiere sind keine Kuscheltiere! Die meisten mögen es nicht, bedrängt, umarmt oder hochgehoben zu werden.
  • Beim Essen sollten Tiere nicht gestört werden.
  • Wenn man mit Haustieren spielen will, darf nur angemessenes Spielzeug benutzt werden. Arme und Hände sind kein Spielzeug!

Um Tierbisse zu verhindern, sollten auch Erwachsene diese Regeln beachten.

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