Tierarzttraining für Hunde

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Tierärztin behandelt Hund auf einen Tisch
© y_seleznev/de.freepik.com

Der Besuch beim Tierarzt ist für Hunde oft mit Stress und Angst verbunden. Dennoch lässt sich ein Besuch in der Tierarztpraxis nicht vermeiden, denn auch Hunde benötigen gelegentlich medizinische Versorgung. Es ist jedoch möglich, seinen Vierbeiner auf den Besuch vorzubereiten und ihn an gängige Handgriffe zu gewöhnen.



Neue Situationen können nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde beängstigend sein. Daher ist es ratsam, sich im Voraus auf solche Situationen vorzubereiten. Für Hunde lohnt sich das sogenannte 'Medical Training', bei dem bestimmte Abläufe geübt werden, die in der Tierarztpraxis häufig vorkommen.

Grundlagen schaffen

Es ist am besten, mit dem Medical Training so früh wie möglich zu beginnen und es unauffällig in den Alltag des Hundes zu integrieren. Wenn es gelingt, dem Hund zu vermitteln, dass bestimmte Berührungen ganz normal und harmlos sind, wird der Besuch in der Tierarztpraxis für alle Beteiligten entspannter.

Die beste Voraussetzung für das Medical Training sind die Grundkommandos: Sitz, Platz, Steh, Bleib und Pfote geben. Auch Kommandos wie 'auf die Seite legen' und 'den Kopf ablegen' können hilfreich sein. Starte das Training, wenn dein Hund möglichst entspannt und ausgelastet ist. Solltest du bemerken, dass dein Hund beim Training unruhig wird, gönn ihm eine Pause und versuche es später erneut. Medical Training hilft nicht nur dabei, den Hund auf den Tierarztbesuch vorzubereiten, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Hund und Halter.

Das solltest du außerdem beachten:

Geduld: Erwarte nicht, dass die Angst vor dem Tierarzt nach den ersten Trainingseinheiten verschwindet. Bleibe regelmäßig am Training dran, um Fortschritte zu sehen. Setze weder dich noch deinen Hund unter Druck.

Belohnung: Belohne deinen Hund mit seinem Lieblingsleckerli nach jedem kleinen Schritt, den er erfolgreich meistert. Die Belohnung dient der positiven Verstärkung und ist entscheidend für ein erfolgreiches Training. Dabei gilt: Belohne den Hund möglichst zeitnah nach dem gewünschten Verhalten. Wenn dein Hund kein gewünschtes Verhalten zeigt, dann belohnst und bestrafst du nicht.

Auf Augenhöhe arbeiten: Da Hunde beim Tierarzt oft auf Tischen behandelt werden, ist es ratsam, sich beim Training auf Augenhöhe mit dem Hund zu begeben. Setze dich entweder neben deinen Hund auf den Boden oder platziere ihn auf einer sicheren und stabilen Erhöhung.

Training mit anderen Personen: Sobald die Übungen gut sitzen, sollten sie auch mit anderen Personen durchgeführt werden.

Verschiedene Umgebungen: Um sicherzustellen, dass das Training in jeder Situation abgerufen werden kann, sollte gelegentlich der Trainingsort gewechselt werden.

Körperliche Berührungen

Eine problemlose Berührung am ganzen Körper des Hundes ist eine Grundvoraussetzung für einen gelassenen Tierarztbesuch. Dies lässt sich relativ einfach in den Alltag integrieren. Wenn dein Hund sich entspannt zeigt, beginne ihn zu streicheln. Berücksichtige dabei möglichst alle Körperbereiche deines Hundes: Kopf, Ohren, Hals, Rücken, Bauch und Beine. Vergiss nicht, die Pfoten anzuheben und ihre Unterseiten zu berühren. Wenn du kleine Streicheleinheiten über den Tag verteilst, wird sich dein Hund schnell daran gewöhnen.

Zähne zeigen

Manchmal müssen auch die Zähne des Hundes beim Tierarzt kontrolliert werden, um die Zahngesundheit sicherzustellen. Hierbei hilft es, wenn dein Hund sein Maul einfach öffnen lässt. Um das zu trainieren, kann das Kommando 'Kopf ablegen' nützlich sein. Wenn sein Kopf zum Beispiel auf deiner Hand oder deinem Oberschenkel ruht, bewege behutsam deine Hand Richtung Maul. Bleibt dein Hund ruhig und zuckt nicht zurück, belohne ihn. Als nächster Schritt berührst du dann kurz seine Lefzen. Auch hier folgt eine Belohnung bei gewünschtem Verhalten. Nachdem du die Berührung verlängert hast und dein Hund immer noch gelassen bleibt, kannst du die Lefzen kurz anheben. Erhöhe die Zeit, sobald sich dein Hund daran gewöhnt hat. Wenn alles gut funktioniert, versuche vorsichtig, den Mund deines Hundes zu öffnen. Auch hier gilt: Zuerst nur kurz und dann immer weiter steigern.

Ohren im Fokus

Um die Ohren zu untersuchen, lass deinen Hund zunächst sitzen. Berühre seine Ohren kurz und belohne ihn mit einem Leckerli, wenn er nicht zurückzuckt und ruhig bleibt. Sobald kurze Berührungen gut klappen, verlängere sie. Wenn dein Hund auch hier ruhig bleibt, kannst du damit beginnen, das Ohr genauer zu betrachten. Richte es so aus, dass du hineinschauen kannst, klappe es kurz um oder reinige es, falls du weißt, wie das geht. Belohne deinen Hund für jeden kleinen Fortschritt, den er ruhig meistert. Bestrafe ihn nicht, wenn er sich zurückziehen will oder sogar knurrt, sondern mache eine Pause.

Augen auf

Wenn die Augen des Hundes überprüft werden müssen, werden die Hände oberhalb und unterhalb des Auges platziert, sodass man es sanft aufhalten kann. Dieser Griff hört sich zwar simpel an, kann aber ganz schön kompliziert sein. Am besten lässt man sich die richtige Technik in einer Tierarztpraxis erst zeigen, bevor man es zu Hause trainiert. Dann gilt das gleiche wie bei den Ohren: Schritt für Schritt den Handgriff aufbauen.

Maulkorb anlegen

Im Zweifelsfall ist es wichtig zu wissen, wie du deinem Hund einen Maulkorb anlegen kannst. Auch für deinen Vierbeiner ist es entspannter, schon im Vorhinein an den Maulkorb gewöhnt zu sein und damit positive Reize zu verbinden.

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